Die Feuerwehr

Aus der Vereinsgeschichte
 
In Übersaxen gibt es eine freiwillige Feuer­wehr seit dem Jahre 1893. Wie es in der Chro­nik heißt, kam in diesem Jahr der Gemeinde­ Ausschuss zur Einsicht, dass eine Feuerwehr errichtet werden muss, begründet wurde dies „in dem, dass die Häuser ganz nahe beisammenstehen und alles mit Holz gedeckt ist.“
Also wurde in einer Gemeindeausschusssitzung beschlossen, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen und am darauffolgenden Sonntag pu­bliziert.
„Kundgemacht, dass sich alle diejenigen Männer und Jünglinge, welche das 18. Le­bensjahr vollendet haben, bei der Gemeindevorstehung zu melden haben und dem Verein anschließen wollen.“
Im Laufe der folgenden 14 Tage meldeten sich 40 Mann zur Gründung dieses Vereines. So schritten also der Gemeindevorsteher Hermenegild Scherrer und der damalige Waldaufse­her Jakob Lins zur Gründung und holten sich so zusagen als Fachmann und Berater den Kom­mandanten der Rankweiler Wehr, Franz Bar­bisch. Es wurden Statuten verfasst, diese der k. u. k. Statthalterei zur Genehmigung vorgelegt und angenommen und am 20. Oktober 1893 die erste Hauptversammlung abgehalten. Jakob Lins wurde zum Kommandanten gewählt und von den 40 Gemeldeten waren es schließ­lich 14, die die erste aktive Wehr bildeten. An Requisiten standen zur Verfügung:
Ein altes Saugspritzchen, zwei alte Leitern und zwei Stück schlechte Haken.
Damals gab es bereits einen Landesausschuss. An diesen richtete die Freiwillige Feuerwehr
Über­saxen ein Ansuchen um Unterstützung in Höhe von 100 Gulden „zur Anschaffung von
Vereins­mitteln“. Der Betrag wurde genehmigt und mit
zusätzlicher Hilfe der Gemeinde wurden 1894 18 Feuerwehrröcke, 18 Mützen, 3
Steigergurten, 3 Mannschaftsgurten und 6 Beile angeschafft. Die 18 gekauften Zivilhosen berappte jedes Mitglied aus eigener Tasche.
In diesem Jahr wurde ferner die erste Hochdruckleitung mit drei Hydranten gebaut.
Der erste Hydrant wurde beim Gablis, der zweite auf der Platte und der dritte beim Pfarrhof angebracht.
Stolz präsentierte sich die Wehr in der neuen Adjustierung zum 25-jährigen Gründungsfest in Rankweil im Juni 1894.
Ja, wo gehobelt wird, da fliegen auch Späne, sagt ein altes Sprichwort und mitunter gibt es in jeder Gemeinschaft Reibereien. Das er­ste „Vereinsleiden“ stellte sich 1896 ein. Die Chronik berichtet nämlich, dass der Komman­dant sein Amt mitten im Jahr ostentativ nieder­legte. Es kam am 26. Juli zu einer außerordent­lichen Generalversammlung, in welcher Thomas Basil Fritsch, Pfarrers Kneacht, zum Komman­danten gewählt wurde.
Seit 1898 hat der Verein unterstützende Mit­glieder. Es waren anfänglich 54, und der Jah­resbeitrag betrug 1 Krone. Das Jahr 1900 wird von der Wehr als das schönste seit der Gründung genannt. Das sicht­bare Band der Zusammengehörigkeit wurde mit der Anschaffung der Vereinsfahne geschlungen. Initiator hiezu war Pfarrer Wag­ner, und die Gebefreudigkeit der Bevölkerung schaffte die finanziellen Voraussetzungen.
Alte Leute berichten, dass der Tag der Fahnenweihe am 27. Mai bei schönem Wetter ein wahres Familienfest für das ganze Dorf gewesen sei. Die Männer, die das Festkomitee bildeten, sind uns bekannt:
Kdt. Franz Barbisch, Rankweil, Festleiter Pfarrer Ludwig Wagner, Lehrer Ludwig Morscher,
 
Gemeindevorsteher Hermenegilt Scherrer, Waldaufseher Jakob Lins und die Landwirte Michel Anton Zizer und Benedikt Breuß.
Fahnenpate war Hermann Fritsch, Fahnenpatin Katharina Ottilia Fritsch, genannt „Ürglis Kätterli“. Als Festmusik spielte die „Conkordia Rankweil“.
Das Festessen war im Gasthaus „Rößle“, Besitzer Lorenz Bertsch, vulgo Mülser. Im Rahmen des Festes fand in den Gemarkun­gen der Gemeinde die Bezirksübung statt, zu der noch die Vereine von Altenstadt und Zwi­schenwasser kamen.
Die Vereinsfahne wurde hergestellt von Edmund Wilhelm Dengel in Hall, Tirol, und ko­stete 166 Kronen.
Das erstemal Gelegenheit zur Ausführung der schönen Vereinsfahne war die Ausrückung im selben Jahre zur Gedenkfeier der Schlacht auf dem Weitried nach Meiningen.
1901 wurde Pfarrer Wagner ob seiner Ver­dienste um den Verein zum Ehrenmitglied er­nannt und zugleich auch ein Beschluß gefaßt, der bis zum heutigen Tag Gültigkeit hat, näm­lich
alljährlich ist am Fasnachtmontag oder -dienstag der Jahresgottesdienst für die lebenden und verstorbenen Mitglieder und die Jahreshauptversammlung zu halten!
1902 könnte das Jahr der Änderungen und Beschlüsse genannt werden!
Organisatorisch gab es in der Wehr eine erste Gliederung der gesamten Mannschaft. Sie wur­de in drei Abteilungen eingeteilt:
6 Mann Steigermannschaft
6 Mann Spritzenmannschaft
6 Mann Hakenmannschaft.
In diesem Jahr wurde die Windwache eingeführt und bis zum ende der 70er Jahre durchgeführt!
Bei starkem Wind oder Föhn patrouillieren ab etwa 20 Uhr zwei Wehrmänner durch das Dorf bis zum Zeitpunkt, da etwa die Wirtshäuser schließen. Es wird ausführlich erwähnt, dass die bei­den auf dem Heimweg rauchende Männer an­zuhalten und ihnen das Rauchen einzustellen haben.
 
In diesem Jahr verstand es die Vereinsleitung auch, zu Geld zu kommen. So spendierte Frau Mutter aus Feldkirch 20 Kronen und Ihre k. k. Majestät Kaiser Franz Josef l. 100 Kronen.
Damit wurden angeschafft:
2 Steiger gurte, 2 Feuerwehrröcke, 20 Zi­vilhosen, 2 Mützen, 20 Brustschnüre, 1 Si­gnalhorn, 1 Hupe,
1 Rettungstuch (Rutsch­tuch).
Die Chronik berichtet, dass auch eine Vereins­kasse gegründet wurde.
Es sei folgender Be­schluss zitiert:
„Jeder Aktivmann hat jeweils in der ersten Woche eines jeden Monats wenigstens 20 Hel­ler zu geben und jeder, der während des Jah­res austritt, hat zur Strafe 1 Krone zu entrich­ten. Auch verspätetes oder Nichterscheinen zur Probe zieht die Strafe von wenigstens 40 Hel­lern nach sich.“
Auch eine „Chargeneinteilung“ wurde laut Ver­sammlung vom 23. Juli 1902 beschlossen: „Jeder Aktivmann erhält für 5 abgelaufene volle Dienstjahre einen Silberstreifen und für zehn Jahre einen Goldstreifen an den Ärmel ge­näht.“
Vom selben Datum rührt der Beschluss: „Zum Begräbnis eines Aktivmitgliedes hat jeweils der ganze Verein mit Fahne auszurücken und 4 Männer haben das Grab zu schaufeln.“ So brachte also das Jahr 1902 etliche Be­schlüsse, die bis zum heutigen Tag Gültigkeit haben.
Das Jahr 1904 brachte den Beschluss
dass keine Mitglieder unter 20 Jahren aufgenommen werden,
dass für die Finanzen ab sofort ein Buch geführt werden muss.
Letzterer Beschluss vielleicht deshalb, da vom Landesausschuss dem Übersaxner Verein der Betrag von 200 Kronen zuerkannt wurde.
1906 bringt uns einen Beschluss, der vielleicht zum Schmunzeln Anlass gibt. Gemeindevorste­her Hermenegild Scherrer will haben, dass jeder aus dem Verein ausgeschlossen werde, der ohne Gefahr Alarm bläst. Ob dieser Beschluss Vorsorge oder Folge einer „Untat“ war, ent­zieht sich der Kenntnis des Chronisten.
1909: Entweder hatten die Gemeindevertreter in früheren Jahren nicht immer Verständnis für die Forderungen der Wehr, oder, was noch eher anzunehmen ist, sie hatten kein Geld. Jedenfalls forderte die Wehr den Ausbau eines Wasserreservoirs zu Feuerlöschzwecken. Nach­dem sie bei der Gemeinde keinen Erfolg hat­te, wurde in der Generalversammlung der Be­schluss gefasst, ein geharnischtes Schreiben an den Verbandsobmann Bickel in Bludenz zu richten, „um ganz bestimmte Auskunft in der Sache, indem sich die Gemeinde in keiner Weise in dieser Angelegenheit äußert oder Schritte zur Verwirklichung veranlasst.“
Ein Brauch, den unsere Wehr schon seit An­fang des Jahrhunderts pflegt, ist die Abhaltung einer Christbaumfeier am Stefanstag. Sie soll zur Stärkung der Vereinskasse beitragen. Zu dieser Sache der Wortlaut eines Aufrufes der Ortsfeuerwehr an die Bevölkerung:
Geehrte Einwohnerschaft von Übersaxen und Umgebung! Der freiwillige Feuerwehr­verein Übersaxen beabsichtigt, eine Christ­baumfeier abzuhalten, und da der Verein zu dieser Veranstaltung Gaben braucht, so tritt er an die Einwohnerschaft von Übersaxen heran mit der Bitte, auch etwas beizusteuern. Es werden auch die klein­sten Gaben mit Dank angenommen, aber desto größer, desto lieber! Da der Verein ein gemeinnütziger ist und jederzeit be­reit ist in Feuersgefahren, was wir nicht hoffen wollen, dem Nächsten zu helfen und sein Hab und Gut zu wahren: Unterstützt diesen Verein nach besten Kräften, denn er wird an seinem Wahlspruch im­mer festhalten:
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!
Darum sagen wir: Alle für einen und einer für alle!
Übersaxen,  10.  Dezember 1911.
Das Komitee.
1912 wurde an die Bevölkerung der Aufruf er­lassen, dass sich mehr zur Feuerwehr melden sollen. Erfolg: Aus 20 wurden 22. Ferner hat die Gemeindevertretung beschlossen, dass der Kommandant nach jeder Übung zwei Mann zum Schläuche waschen einzuteilen hat. Aus der Gemeindekasse werden hiefür pro Stunde und Mann 34 Heller bezahlt.
Schon seit dem Jahre 1914 besteht der Brauch, dass die Feuerwehr zur Erstkommunionfeier
in Gala ausrückt.
In den folgenden Jahren des ersten Weltkrie­ges wurden nach und nach fast alle aktiven Mitglieder zum Wehrdienst einberufen. Aber im Jahre 1919 wurde mit allem Nachdruck die Wiedererstellung des Feuerwehrvereines be­trieben, und es konnte wieder der Vorkriegs­stand von 22 Mann erreicht werden.
Aus den Protokollen ist der Schrecken der In­flation zu erkennen. Der Mitgliedsbeitrag der unterstützenden Mitglieder schnellte 1922 von 5 Kronen auf 100 Kronen hinauf, 1923 auf 2000 Kronen und 1924 auf 3000 Kronen. Die Theateraufführung der Wehr in diesem Jahr brachte die stolze und doch unbedeutende Summe von 294.000.- Kronen. Und dass die Wehr um ihren Bestand zu kämpfen hatte, zeigt, zwischen den Zeilen lesend, die Wahl des Kommandanten in der Generalversamm­lung 1925: 3 Wahlgänge waren notwendig und schließlich musste erst das Los entscheiden; es fiel auf Breuss Leonhard. 1927 schritt die Wehr sogar ohne Kommandanten zur Abhaltung der Generalversammlung. Der damalige Ortsvorsteher Matthias Fritsch berief dieselbe ein und stand ihr auch vor. Der neue Kommandant Franz Josef Breuss aber scheint es verstanden zu haben, frischen Wind in die Gemeinschaft zu bringen; der Aktivstand meldet 36 Wehr­männer!
In der Generalversammlung 1933 stellte ein Mitglied die Behauptung auf, Fahnenpatin und -göti hätten bestimmt, dass nur ein Lediger Fähnrich sein dürfe. Aber außer ihm wusste kein Mitglied von dieser Bestimmung. So blieb es beim Alten. Ob der Antragsteller mit seiner Äußerung aus persönlicher Antipathie nur einen Fähnrichwechsel herbeiführen wollte, bleibt dem Chronisten verborgen.
1936 — Großbrand! Es brannten die Häuser Nr. 12, 15, 11 und 1 nieder!
In den Jahren 1940—1945, die Zeit des Nazi­regimes, waren die meisten Wehrmänner im Krieg, das Bestehen der Ortswehr hatte auf­gehört und es wurde eine sogenannte „Pflicht-Schutzpolizei“ eingeführt.
1950-1952 Bau des Feuerlöschwasserbehälters! Löschwasser lieferten bis jetzt die Hydranten, gespeist vom Weiher in den Bergen. Diese Re­serve war noch vergrößert durch das Reser­voir unter der Annakapelle am Weg zum Fähnele. Die Leitung führte ins Tobel und von dort ins Dorf. Doch die Sache hatte einen Ha­ken: Nachdem das ganze Dorf meist auf fel­sigem Grund liegt, konnte die Leitung nicht frostsichertief gelegt werden. Deshalb musste im Tobel, dem tiefsten Punkt, eine Absperrung Auslaufvorrichtung angebracht sein. Im Falle eines Brandes zur Winterszeit musste dieser Sperrhahnen zuerst bedient und die Hy-drantenleitung langsam geöffnet werden. Im Frühjahr 1950 schritt die Gemeinde zur Pla­nung eines Löschwasserbehälters mitten im Dorf in Lehrers Bündt. Innerhalb von zwei Jahren wurde derselbe fertiggestellt und fasst rund 145 Kubikmeter.
1952/53 Bau eines Gerätehauses.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte waren die Geräte der Feuerwehr in Privathäusern, im Schulkeller oder in der Baracke neben der Kirche untergebracht. Das war auf die Dauer kein haltbarer Zustand, und so beschloss die Wehr in der Generalversammlung vom 26. Februar 1952 an die Gemeinde den Antrag zu stel­len, dass ein Gerätehaus erbaut werde. In der Gemeindevertretersitzung vom 24. Juli 1952 unter Bürgermeister Duelli Georg wurde denn auch beschlossen, neben dem neuen Feuer­löschwasserbehälter ein Gerätehaus zu errich­ten. Große Schwierigkeiten aber gab es schon mit der Grundablöse und dem Grunderwerb. Erstens, bis man die Besitzer zum Jawort be­wegen konnte und zweitens der Handel um den Preis. Der „Teuerste“ verlangte denn auch 66.- Schilling für den qm (zum Vergleich: Am Land waren 15-20 Schilling üblich!)
Die Erstellung des Hauses ging schneller vor sich als die Vorarbeiten. Der Rohbau stand
in 59 Tagen! Die Gesamtkosten beliefen sich auf 150.000.- Schilling.
1953 am 9. August das Jubelfest der 60-jährigen Gründung mit Einweihung des neuen Geräte­hauses. Seit 1900 das erste Fest in den Ge­markungen des Dorfes Übersaxen!
Lehrer Fritsch Josef als Festobmann besorgte mit einem fünfköpfigen Festkomitee die gesamte Organisation und das Fest wurde bei herrlich­stem Wetter ein voller Erfolg. Am Vormittag des Festtages fand vor dem Gerätehaus die Festmesse statt, anschließend die Weihe und ab 13.00 Uhr rollten die 22 Gastvereine an. Aus bescheidenen Mitteln wurden etliche schöne Festwagen gezimmert, der Umzug war eine Sensation für das Dorf, und auf dem Festplatz zog sich das frohe Treiben hin bis in die frühen Morgenstunden des Montag.
Nicht nur zu Bränden wurde unsere Feuerwehr im Laufe der Jahre des Öfteren gerufen. So halfen unsere Wehrmänner tapfer mit bei den Bergungsarbeiten am 13. und 14. Jänner anläss­lich der großen Lawinenkatastrophe im Großwalsertal anno 1954 und abermals kamen sie zum Einsatz am 3. und 4. April bei den Auf­räumungsarbeiten.
Als am 2. Juli desselben Jahres die Alpe Wüste durch einen Erdrutsch verschüttet wurde, hal­fen unsere Wehrmänner mit an der Bergung und Rettung von Personen und Tieren.
In den Jahren 1958-1960 wurde eine neue Wasserversorgungsanlage erbaut und damit auch das Hydranten Netz unter Einschluss des Rainberges wesentlich erweitert. Zu den sieben stehenden Hydranten kamen noch 30 hinzu.
Nachdem Übersaxen bisher keine Funkenzunft hatte, haben die Vereine unter sich beschlos­sen, daß jeweils Feuerwehr, Musikverein und Wintersportverein den Funken übernehmen. 1973 hat die Feuerwehr das erste mal den Auf­bau des stattlichen Funkens und die gesamte Organisation der Durchführung übernommen. Am 1. Oktober 1973 wurde durch die Gemeinde eine neue Pumpe angeschafft zum Preise von 46.300.- Schilling.
16. November 1974 – endlich ist auch die Übersaxner Wehr motorisiert. An diesem Tage rollte das neue Feuerlöschfahrzeug an, das die runde Summe von 500.000.— Schilling kostete.
Am 13. Juni 1977 ist unser Langjähriger Chronist Josef Fritsch verstorben, er hat über 25 Jahre die Chronik der Ortsfeuerwehr geführt, der Rückblick bis zu diesem Zeitpunkt wurde von Peppi verfasst.

Das Jahr der Blitzschläge war 1983, am 26.Juni brannte der Stall von
Lins Adolf auf Matenna bis auf die Grundmauern ab, am 5. Juli wieder Feueralarm durch Blitzschlag diesmal traf es den Fischerhof, durch rasches eingreifen der Feuerwehr konnte der Schaden gering gehalten werden.
Am 9. Juli schlug der Blitz im Haus Nr. 53 bei Fritsch Stefan ein, als die Feuerwehr auf den Brandplatz kam befand sich das Stallgebäude bereits
im Vollbrand, die Flammen schlugen bereits quer durch den Dachboden und bei der Vorderseite des Wohnhauses durch das Fenster wieder hinaus, obwohl unverzüglich nachbarliche Löschhilfe angefordert wurde brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder.

Am Pfingstwochenende 1993 konnte unsere Wehr das 90 Jähriges Jubiläum feiern, das schlechte Wetter konnte der guten Stimmung nichts anhaben, als
wir am Montag morgen mit dem Zeltabbruch begannen hatte es Schnee auf
dem Zeltdach.

Bei der Generalversammlung am 2. Februar 1986 wurde nach längerer Debatte der Wehrmann Vogt Meinhard zum neuen Kommandanten gewählt, im Alter von 25 Jahren war er damals der jüngste Feuerwehrkommandant
im Ländle.
Im Mai 1986 wurde der Löschwasserspeicher beim Fähnele saniert und ausgemessen das Fassungsvermögen beträgt 171 m3, dieser Behälter könnte im Notfall auch heute noch in betrieb genommen werden.
 
Am 7. März 1993 wurde die 100. Generalversammlung im Gasthof Krone abgehalten zu dieser Versammlung konnte auch der damalige Landesstatthalter Dr. Herbert Sausgruber begrüßt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm nach der Versammlung der miserable Zustand des in die Jahre gekommenen Feuerwehrhauses präsentiert.
Wir erhielten damals auf der Stelle eine Zusage, dass hier dringender Handlungsbedarf bestehe und das etwas geschehen müsse.

Vom 25. bis zum 27. Juni 1993 wurde das 100 jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe  gefeiert. dieses Fest war wahrlich ein Jahrhundertfest. Wir konnten am Sonntag über 30 Gastvereine begrüßen, leider konnte aufgrund eines Gewitters der Umzug nicht durchgeführt werden.
Die Fahne zum 100 jährigen Gründungsfest wurde von der Firma Ridia im Innkreis für rund 150.000.- Schilling hergestellt. Das benötigte Geld wurde zur Gänze von der Dorfbevölkerung gespendet. Fahnenpatin war Helga Vogt und Fahnenpate war Fritsch Werner, unser heutiger Fähnrich. 
Im selben Jahr wurde beschlossen, ein neues Feuerwehrhaus zu bauen.
Baubeginn war im Frühjahr 1994 bezogen wurde es im Sommer 1995.
Durch die tatkräftige Mithilfe der Wehrkameraden (geleistet wurden ca. 3000 freiwillige Arbeitsstunden, ebenso wurde ein namhafter Geldbetrag aus der Feuerwehrkassa an die Gemeinde überwiesen) konnten die Investitionskosten, die bei rund acht Millionen Schilling lagen, noch in einem moderaten Rahmen gehalten werden.
Die Firstfeier war am 28. April 1995, die Einweihung des neuen Gerätehauses wurde am 9 Juli von Pater Daniel Lins zelebriert, die Festlichkeiten dauerten zwei Tage.

Sirenenalarm am Muttertag 14. Mai 1995 gegen 16.00 Uhr, als die ersten Wehrmänner am Brandplatz beim Bauerhof von Fritsch Norbert ankamen
stand der Stall bereits im Vollbrand, der angrenzende Wohntrakt konnte
durch rasches Eingreifen Großteils gehalten werden.
 
1996 wurde durch die Feuerwehr eine neue Tragkraftspritze im Werte von 145.000 Schillingen angeschafft. Diese wurde im Herbst eingeweiht.

Im Herbst 2000 wurde nach langem Drängen der Ortsfeuerwehr von der Gemeindevertretung der Ankauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges TLF2000 im Wert von rund 3.3 Millionen Schilling (€ 240.000.-) beschlossen. Das Fahrzeug wurde bei der Firma Rosenbauer in Linz aufgebaut und am 13.10.2001 an die Ortsfeuerwehr übergeben. Die Freude über das neue Tanklöschfahrzeug war bei Walter Breuss so groß, dass er die erste Nacht im Gerätehaus neben dem Fahrzeug schlief. Die offizielle Einweihung wurde im Juni 2002 vor dem Gerätehaus mit einem zweitägigen Fest abgehalten. 
Am 19. März 2002 war Großalarm, gegen 1.00 wurde von Vith Erika und Arnold
bemerkt das der vordere Teil des Wohnhauses indem auch seine Mutter Maria wohnt in Brand steht,  unverzüglich wurde von ihnen Feueralarm ausgelöst,
beim eintreffen der Feuerwehr stand der vordere Teil des Wohnhauses bereits
im Vollbrand, es wurde sofort nachbarliche Löschhilfe angefordert da noch eine Person vermisst wurde und die umliegenden Häuser sehr nahe am Brandobjekt stehen. Es konnte ein Ausbreiten des Feuers verhindert werden und zum
grossteil auch das angebaute Wohnhaus von Arnold gerettet werden, für Maria kam jedoch jede Hilfe zu spät. 
Im Frühjahr 2002 wurden 36 Stück Piepser (zur stillen Alarmierung) im Werte von rund 160.000 Schilling (€ 11.600.-) von der Feuerwehr angekauft.

Am 2.Februar 2004 wurde die 106. Generalversammlung im Gasthof Krone abgehalten.
Nach 18 Jähriger Tätigkeit als Kommandant ist Meinhard Vogt auf eigenen Wunsch als Kommandant zurückgetreten und hat das Amt an Wolfgang Breuss übergeben.

Dank den im letzten Jahrzehnt getätigten Investitionen haben wir zum heutigen Zeitpunk eine gut ausgerüstete Feuerwehr, wir hoffen dass die Gerätschaften nur selten im Ernstfall benötigt werden.   

Ältestes Mannschaftsfoto; es dürfte aus dem Zehnerjahr stammen